Wenn man mit dem Meditieren beginnt, hat man mit vielen ungewohnten Dingen zu tun, von denen die Sitzhaltung nur eine ist. Für eine tiefe meditative Erfahrung ist eine aufrechte und regungslose Sitzhaltung wichtig, denn jede Bewegung des Körpers bringt einen Meditierenden, vor allem zum Anfang einer Meditationspraxis, wieder zurück in das Alltagsbewusstsein.

Daher werden für die Meditation der Lotussitz ((padmāsana) bzw. der habe Lotussitz (ardha padmasana) empfohlen, da man in ihnen eine stabile Sitzhaltung erhält. Da die Asanas (Sitzstellungen) ohne Verrenkungen meist nicht einzunehmen sind, wird oft eine alternative Sitzhaltung wie bspw. den Schneidersitz eingenommen.

Alle „alternativen Sitzhaltungen“ ermöglichen jedoch nur für eine kurze Zeit ein aufrechtes Sitzen. So spürt man nach einiger Zeit im Schneidersitz bspw. Spannungen in den Knien und in den Sprunggelenken, die auf Dauer so unangenehm werden, dass man sich bewegen muss.

Doch nicht nur die Beine bereiten Probleme, auch das Aufrechthalten des Rückens wird im Schneidersitz auf Dauer beschwerlich. Aus diesem Grund werden in Meditationszentren gerne die Sitzreihen an den Wänden bevorzugt, da man sich hier anlehnen kann.

Doch was macht man, wenn man keine Wand zum Anlehnen hat? Im Zentrum für Heilende Bewegung in Berlin haben wir einfache Sitzmöglichkeiten für unsere Teilnehmer, mit denen man an jeder Position im Raum angelehnt sitzen kann.

Durch die Eigenhöhe des Sitzes benötigt man weniger Polsterungen mit Kissen oder Decken, um bspw. im Schneidersitz sitzen zu können.

Eine Anleitung zum Selber-Bauen des Meditationssitzes finden Sie hier als PDF. Sie benötigen für Ihren Sitz zwei Stücken Holz, mit den Abmaßen 300 x 400 mm und einer Stärke von mind. 15mm. Für die “Kufen” des unteren Teils benötigen Sie noch zwei Leisten.

Anleitung zum Bauen eines Meditationssitzes

Anleitung zum Bauen eines Meditationssitzes als PDF zum Download

Alle Maße für die Herstellung des Sitzes finden Sie auf der PDF zum Ausdrucken.

Der Ausgangsstoff “unserer” Sitze ist eine Grobspannplatte (OSB). Bei dieser Platte werden grobe Holzstücke miteinander verleimt. Da dieser Leim vermutlich auch über eine längere Zeit Klebstoffe ausdünstet, ist Vollholz sicherlich besser geeignet.

Die beiden Teile werden zum Sitzen einfach ineinander gesteckt und können ebenso platzsparend aufbewahrt werden. Dafür kann man die beiden Hölzer wieder lösen und aneinander stellend bzw. aufeinanderliegend verstauen.

Bodenstuhl kaufen

Natürlich gibt es auch kommerzielle Alternativen zum Selbstbau. Für unsere Seminare haben wir uns einen faltbaren Backjack Bodenstuhl* angeschafft.

In ihm haben wir einen sicheren Halt und wir konnten keine Beeinträchtigung durch den Metallrahmen feststellen. Wie der Name „faltbar“ schon sagt, kann er auch platzsparend zusammengefaltet werden.

Meditieren darf Freude machen!

Wenn Sie also noch beim Finden Ihrer richtigen Sitzhaltung sind, kann Sie so ein Sitz sicherlich unterstützen. Je nachdem wie beweglich Ihr Körper ist, werden Sie nach einiger Zeit vielleicht auch ohne Hilfsmittel meditieren können oder auch immer Hilfsmittel benötigen. Der Meditation ist das egal!

Viel Freude beim Bauen und Meditieren. :)
René Lecoutré


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