„Die Frage nach dem Sinn des Lebens“ – Sonme lacht und sagt: „Das ist eine asiatische Frage“. Sie ist sichtlich erstaunt, dass auch in Europa Menschen über den Sinn des Lebens nachdenken.

Buddha Büste

Buddha Büste

Als sie 11/12 Jahre alt war, meditierte ihr Klassenlehrer mit ihr im Unterricht. Unsicher, ob sie das als Christin auch durfte, ließ sie sich auf das Neue ein und lernte, ihren Atem zu beobachten.

Ihren Eltern hat sie nichts davon erzählt, denn in einer auf Fleiß ausgerichteten Gesellschaft wie der südkoreanischen hätten sie sicher protestiert, wie weit ihre Altersgenossen mit normalem Unterricht schon sind.

Im Lotussitz auf der Schulbank oder auf dem Boden, nachdem die Bänke weggeräumt worden waren, lernte sie die Stille kennen.

An eine Anleitung erinnert sie sich genau:
„zu denken ohne zu denken“. Das beeindruckte sie, und es dauerte eine Weile, bis sie es beim Meditieren erfahren konnte.

Ihr Lehrer erklärte ihr, wenn sie in der Meditation mit ihren Gedanken reisen könne, zum Beispiel zu ihrer Mutter, dann könne sie sehen, was sie gerade tut. Während ihrer Meditationsreise habe sie etwas wahrgenommen, sich aber nicht getraut, ihre Mutter danach zu fragen.

Auf die Frage: „Was sie gelernt hat“, antwortet sie „tief zu atmen“.

Ihr Lehrer hat ihr beigebracht, dass sie in einer Gesellschaft, in der sie immer funktionieren muss, gleichzeitig frei denken kann. Die Schule, die Lehrer, die ganze Gesellschaft diktieren ihr Leben, aber in sich selbst ist sie frei.